So viel Vision Quest Energie im Großen und im Kleinen.
Ich finde es immer wieder berührend, wie und wann Menschen sich zu einer Vision Quest gerufen fühlen und was passiert wenn der Ruf als solcher erkannt wird. Manchmal geht es ratzfatz und man befindet sich plötzlich im Bascamp und weiß gar nicht wie man dahin gekommen ist (so ging es einer Freundin von mir, die dann mit mir zusammen das Quest Protector training gemacht hat), oder da sind Gedanken wie "ja das mache ich auf jeden Fall mal, aber auf keinen Fall bald" - und doch ist der Ruf plötzlich so stark, dass man sich trotz aller auftauchenden Ängste kurze Zeit später bei der Vision Quest einfindet. Für andere ist es ein jahrelanger Prozess und dann plötzlich - ist es soweit, oder sie biegen wieder ab und Quest nimmt eine ganz andere Form an.
Ich führe mehr Gespräche mit Menschen, die sich für Quest interessieren, als dass am Ende bei der Quest landen. Das macht für mich total Sinn. Für manche ist das darüber sprechen schon eine Tür zu einer Entwicklung, die dann gerade dran ist und manche melden sich an, bereiten sich vor und melden sich dann wieder ab - und dann war das die Tür zu einer wichtigen Entwicklung oder manche questen dann wannanders, woanders und ein solches Gespräch diente zur Orientierung. Gestern ist mir mal wieder klar geworden, wie sehr ich spüren kann, ob für jemand eine Quest ansteht. Diese Menschen sind meist gerade auf besondere Weise in Kontakt mit den Kräften der Wandlung und offen für einen Raum, der die Wandlung auf diese heutzutage ungewöhnliche, jedoch uralte Form unterstützt.
Independent Quest Programm
Seit nach der Visionssuche letztes Jahr hier im September und bis vor einer Woche bin ich gemeinsam mit Soulscapes in der Entwicklung für "Independent Quest" - ein Programm, das Menschen in aller Welt dabei unterstützen möchte, dort zu questen, wo sie sind und leben. Dabei begleiten wir auch die unglaublich wichtige Vorbereitung, wir Bezeugen das Geschehen aus der Ferne und sind da um die Quester:innen Willkommen zu geheißen und um die ersten Schritte zur Integration zu begleiten.
Wir haben gerade einen zweiten Durchgang mit zwei Questerinnen in Australien gemacht, die als Quest Buddies los sind. Vor einer guten Woche haben wir sie nach ihrer Quest willkommen geheißen. Ich war total baff und berührt, wie die beiden wieder zurück kamen, die Lebenskraft nur so durch sie durch strahlte (und das durch den Bildschirm!) und mit welchen tiefen Erfahrungen, Erkenntnissen und Geschenken sie heim kamen.
Quest geht auf eine ganz spezielle Weise an die Wurzel unseres Seins, unseres Lebens. Ich bin immer wieder zutiefst berührt und am Staunen! Ich fühle mich so beschenkt, dass mir Quest begegnet ist und dass ich diesen Raum erleben durfte und darf - und dass ich ihn nun selbst begleiten und beschützen darf und kann.
Questen als ein Dienst für unsere Welt ...
Die über tausende von Jahren innewohnende Funktion von Quest, Menschen, im Übergang zum Erwachsenwerden auf diese Reise zu schicken um klarer zu werden über:
Wer bin ich wirklich?
Was ist mein Platz und mein Beitrag in meiner Gemeinschaft?
... schwingt in Quest immer mit. Auch wenn es vielleicht erst mehr um Heilung geht oder um andere, scheinbar mehr persönliche Themen ... Ein Quester letzten Jahres, der dachte, es sei irgendwie egoistisch auf seine Quest zu gehen, erfuhr mit seinem ganzen Erleben, wie sehr es ein Unterfangen war, das über ihn selbst weit hinaus ging - durch ihn selbst in seine Familie und die Welt am wirken ist.
Ich liebe Quest. Und bin dankbar für alle, die den Geist und den Raum der Quest lebendig gehalten haben (also alle Quester:innen) und für die, die die Lehren rund um Quest weiter gegeben haben und geben.
Teile meiner ersten Quest entfalten sich noch heute. Es heißt, dass man in der ersten Quest alles empfängt, was man braucht, und dass sich manche Erlebnisse bis zum Ende des Lebens entfalten und die empfangenen Samenkörner erst viel später auf gehen.
Hat Quest mein Leben einfacher gemacht?
In dem Sinne, dass ich gewisse Fragen nicht mehr habe, ja. Die Frage nach Belonging, Zugehörigkeit zum Beispiel: in meinen Zellen geklärt. Ich bin Teil dieser Erde. Das ist etwas, das kann mir keiner nehmen. Durch das Portal, das mit dieses Wissen geschenkt hat, bin ich selbst gegangen. Einmal und dann wieder und wieder. Es macht natürlich was, es wirklich zu er-leben. Selbst durch die Tür durchzugehen. Es gibt Kraft.
Und der Teil, der schwer ist und vielleicht schwerer als davor: hat zu tun mit "Vision leben" - "living your vision". Der hat mit Integrität zu tun und es heißt auch, man bekommt die "Last" einer Vision. Es braucht Mut, sein Leben an dieser neu erinnerten inneren Achse von Integrität zu orientieren. Und gleichzeitig ist da eine Kraft, die vielleicht die Lebenskraft an sich ist, mit der man auf Quest sehr in Kontakt kommt und die einem hilft.
Lebenskraft
Und ich frage mich manchmal ... was passiert, wenn wir Menschen mit unserer Lebenskraft - auf welche Weise und in welchen Wellen sie auch immer fließt - in Kontakt sind? Wenn wir "das Lied, das nur an uns ist zu singen in unsere zur Schale geformten Hände fällt"*? (*Gedicht siehe unten)
Ich weiß es nicht. Aber was ich weiß ist, dass es sich lohnt raus zu gehen - und rein zu gehen und uns dafür empfänglich zu machen, was da noch ist ... wenn der Lärm unserer inneren und der äußeren Welt nachlässt. Wenn wir ohne Ablenkung sind, eingetaucht in unser ursprüngliches zu Hause, von dem wir uns so entfernt haben. Wenn wir erinnern, wo wir herkommen. Wenn wir erinnern, wer wir sind, in Beziehung zu unseren nicht-menschlichen Geschwistern.
Wandel … oder war alles nur ein Traum?
Und wenn wir dann wieder im Camp sind, gesehen werden und die anderen schönen Menschen sehen. Wenn wir dann die Schwelle übertreten in unser Stadtleben oder wo auch immer wir leben - und denken "war das alles nur ein Traum?" - wenn wir wieder anfangen zu vergessen ... und uns dann wieder erinnern. Das Quest Tagebuch rausnehmen, mit anderen Quester:innen sprechen ... und plötzlich merken: Wandel findet statt. In unserem Sprechen und Handeln, in unserer Art zu sein.
Und auf dieser Reise "die Quest war der leichte Teil, das Integrieren der Erfahrung ist der schwere Teil - die eigentliche Quest, die nach der Quest beginnt" (Tom Brown Jr.) paraphrasiert ... realisieren wir vielleicht, dass wir auch noch andere Arten der Unterstützung brauchen, vielleicht taucht ein Thema auf, das tief verborgen war, in der Quest auftauchte und nun therapeutisch begleitet werden will. Und nun ist da auch eine drunterliegende Kraft, sich dem zu widmen. Oder (so wie es bei mir war), es braucht eine Person, die als "Elder" und Mentor fungiert, um immer wieder zu spüren, wie ein Mensch, der integer und in Einklang mit seiner Vision ist, spricht, sich anfühlt und lebt.
Viel Bewegung … (persönlich)
Ich hatte nicht vor so viel zu schreiben. Aber nun ist es so : ) Ich sitze im Zug und fahre durch die Schweiz nach Italien (nun 3 Tage später wieder im Zug und wieder auf dem Rückweg nach Norden), um 3 Tage Qualitätszeit mit lieben Freund:innen zu leben. Dieses Jahr ist sehr bewegt. Ich war vorletzte Woche spontan eingeladen einzuspringen um 6 Tage im Roy Hart Center (in Südfrankreich) mit einer Freundin zu unterrichten / begleiten. Das war sehr schön und gleichermaßen intensiv. Das war nur eine gute Woche, nachdem wir unseren Versuch, auf einer wilden griechischen Insel zu leben, aufgegeben hatten und das Haus, das wir gemietet hatten wieder zurück gegeben haben. Viel Bewegung. Sehr viel zu verdauen. Die Bewegung bleibt erstmal für eine ganze Weile. Mit Retreat, Vision Quest und Arbeit an anderen Orten. Und mit meiner ganz persönliche Quest bezüglich physischem "zu Hause" ...
Eintauchen in 2024
Vertrauen & Landen
Retreat für Frauen zusammen mit Leonie, Breitenteicher Mühle, Brandenburg
29.2.-03.03.2024
Voice Perception & Body
Workshop zusammen mit Christiane Hommelsheim, Andros, Griechenland
Juni 2024 (genaue Daten kommen noch)
Vision Quest, bei Gransee, Brandenburg
06.-15.09.2024