Vielleicht fragst Du Dich manchmal, wie das eigentlich so ist in meinem Leben ...
Ich weiß, dass ich auf einige Menschen sehr ruhig und zentriert wirke.
Manchmal höre ich auch in Gesprächen heraus, dass es wie ein riesen Schritt erscheint,
ruhiger zu sein, weniger angespannt zu sein, mehr im Körper zu Hause zu sein.
So dachte ich, ich erzähle mal von mir selbst, wie es mir mit mir geht und wie ich dahin kam, wo ich jetzt bin
und wo ich zwischendrin war auf dem Weg. Vielleicht kannst Du damit etwas anfangen,
vielleicht inspiriert oder unterstützt es Dich, einen Weg für Dich zu wählen, der in die Richtung Körper*Frieden geht,
ohne dass Du Panik bekommst, Dein ganzes Leben umschmeißen zu müssen.
Wenn Du mich kennst, weißt Du wahrscheinlich, dass ich mein Leben der Erforschung dieses Feldes sehr weitgehend widme.
Und vielleicht denkst Du dann sowas wie: "Ja, die Susanne, die kann das machen, sie macht ja quasi nichts anderes -
aber wie soll ich das denn machen, wenn ich mich nicht die ganze Zeit mit mir selbst beschäftigen kann,
sondern oft im Stress bin und sehr viele Sachen am Laufen habe,
wie einen anspruchsvollen Job, Familie, und überhaupt meine ganzen Interessen? ... und da sind ja dann auch diese Listen,
die sich so bilden. Gute Frage! Wie kann also mehr Entspannung*Frieden*Lebendigkeit einkehren
während Du die Dinge tust, die Du tust und die Dir am Herzen liegen?
Erst einmal vorweg: ich habe auch so meine langen Listen ;-) ... und ich nehme meine physischen Kontraktionen wahr,
je nachdem wie ich diese Listen betrachte und je nachdem, wie intensiv ich mir diesen Berg ausmale und je nachdem
wieviel Aktivitäten ich in welche Zeit rein pressen möchte. Oh ja .. ich kenne dieses Gefühl von °zu viel° ganz gut ...
Wenn es heutzutage mal wieder da ist (ganz aktuell letzte Woche), dann realisiere ich erst, dass ich Jahre meines Lebens
konstant so verbracht habe. Mit einem konstanten Druck in mir (und als Kind Angst vor meinem Geigenlehrer).
Schon als Schülerin ... und dann: im Musikstudium.
Also war da eine Zeit, in der ich noch keine Alexander-Technik Lehrerin war und vielleicht anspannungsmäßig in einer ähnlichen Situation wie Du. Bei mir war es so, dass ich dauerangespannte Schultern hatte und ein sehr stressiges Studium. Zumindest war meine Reaktion auf die Anforderungen: ausgedehntes Gestresst-sein. Ich studierte zu dieser Zeit Musik auf Lehramt, was für mich extrem herausfordernd war,
da ich ganz viele verschiedene Fächer hatte und in allen am liebsten sehr sehr gut sein wollte.
Da war ich nun mit meinen Schmerzen und meinem angespannten Körper und dachte, das müsse halt so sein,
denn man hat halt Schmerzen, wenn man Geige spielt ... und manchmal wurde es sogar so absurd, dass ich
wenn ich besonders viele Schmerzen hatte, dachte, ich habe besonders gut geübt.
Aus meiner heutigen Sicht ist das ganz schön hart und merk-würdig mir selbst, dem Leben und der Kunst gegenüber.
Und dann kam ich zu meinem Glück mit 20 Jahren zur Alexander-Technik und nahm Einzesltunden. Und ich lernte nach und nach, dass ich verschiedene Stellschrauben in der Hand hatte. Dass ich nach und nach, in kleinen Schritten, ändern konnte, wie ich mit mir selbst umging, während ich Geige spielte, wie ich in meinem Körper war, wie mein Körper untrennbar mit meinem Fühlen & Denken verbunden war ...
und wie ich mit mir umging, während ich mir die Zähne putzte. Und gleich könntest Du auch schon aufhören zu lesen, denn hier ist der Punkt:
Während des Lebens, das ich mich entschied zu führen
(für mich also ein stressiges Studium) ging ich immer und immer wieder
kleine und machbare Schritte und löste mich so aus meinen fest gefahrenen spannungsreichen Reaktionsweisen. Die kleinen Schritte ... Kannst Du Dir vorstellen, dass die möglich sind? Auch für Dich?
Zu dieser Zeit, hatte ich übrigens nie die Absicht Alexander-Technik Lehrerin zu werden. Ich genoss es so, selber Schülerin zu sein
und dass mich jemand begleitete immer und immer wieder neue oder vergessene Wege zu finden und zu beschreiten,
wie ich meine gewohnten spannungsgeladenen weniger und weicher werden lassen konnte.
Wie ich weicher - und von Innen unterstützt sein konnte.
Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, wie ich dieses Studium heil überlebt hätte, ohne diese Unterstützung. Danke Dir, Maggy Breuer!
Was parallel noch ablief, war, dass ich meinen Körper nicht so sonderlich gern mochte. Klar es gab Phasen, das war vor allem durch äußere Umstände bestimmt, wo ich mich sehr gut fühlte, meinen Körper mochte, wo ich das Potenzial in mir wahrnehmen konnte, die das gesunde freudvolle selbstbewusste im Körper sein mit sich brachte.
Da ich aber aus einer Geschichte von Essstörungen und einem tendenziell mir selbst / meinem Körper nicht wirklich freundlich gegenüber zu sein und mir eher NICHT gut zu tun kam, waren da auch immer wieder relativ düstere Phasen.
Da half mir der Ansatz von Alexander-Technik sehr, da ich über die Berührung und dieses wunderbare Gefühl von Weite und Ruhe in mir,
immer wieder zurück fand in ein ausgewogenes Körpergefühl, und mich zumindest von Innen echt gern hatte.
Auch wenn ich mich von außen manchmal immer noch nicht mochte.
Diese ganze Entwicklung, dass ich wirklich immer zufriedener und wohler und selbstverständlicher in meinem Körper bin und mich durch diesen ausdrücken kann und das auch (meistens) liebe zu tun, wurde unterstützt durch meine Gestalttherapieausbildung,
durch viele Selbsterfahrungs- Workshops, die ich noch zusätzlich gemacht habe und den wirklich intensiven Austausch
mit meinen Kolleg/innen aus der ganzen Welt. Aber die Basis sind die kleinen Schritte, nicht die Sprünge.
Immer wieder das zurückkommen zu meiner Aufmerksamkeit hier, in meinem Körper, und mit zu bekommen,
wann ich mich selbst zusammenziehe.
Und wenn ich das tue ... mich dafür nicht zu verurteilen. Also mich wirklich da sein zu lassen. Und von diesem Ort des Nicht-Reagierens * Annehmens Veränderung stattfinden zu lassen. In kleinen Schritten. In kleinen Schritten.
So kann ich also sehr gut mit Dir mitfühlen, wenn Du Spannungen hast, weil Du gestresst bist oder eine Arbeit machst, die merkwürdige Haltungen oder Bewegungen mit sich bringt und wenn Du das Gefühl hast: alles ist zu viel.
Und ich kann sehr gut mit Dir mitfühlen, wenn Du Dich einfach nicht so ganz wohl fühlst in deinem Körper und ihn vielleicht
gar nicht so gerne als Instrument in diesem Leben hast. (Das kann sich ändern <3)
Aus meiner Erfahrung heraus gibt es nicht den Sprung oder die Pille die macht, dass es genau so ist, wie ich es haben möchte.
Was es aber gibt ist, sich in wenigen Sekunden oder auf sofort - auf andere Perspektiven und auch
körperlich andere Empfindungen einzulassen. Und mir überhaupt zu erlauben zu schauen,
wie ich gerne in meinem Körper sein möchte.
In diesem jetzigen Moment, auch während Du das hier liest, ist es möglich, anzufangen, für einen Moment Deinem System
eine Erinnerung zu geben dass Du getragen bist vom Boden und dass Du ein wunderbar großes Potenzial an
Weite und Durchlässigkeitkeit in Dir trägst.
JA ! :-) Ich weiß es!
Oder einfach zu merken, dass Du lebendig bist. Vielleicht merkst Du es gerade nur an einer kleinen Stelle ...
und auch hier weiß ich genau: Du bist ein ganzes, lebendiges Wesen, ein Wunder und ein kostbares Juwel,
das durch NICHTS und Niemand ersetzt werden könnte.
Ich begleite Dich gerne dabei, immer und immer wieder aus dem sehr schnellen und vielleicht angespannten Strom, in dem Du Dich vielleicht befindest in einen etwas ruhigeren Seitenarm zu begleiten. Ich kann und mag Dir die schnelle Lösung nicht versprechen.
Und ich weiß, dass das, was mich bisher 18 Jahre an Weg und passionierter Erforschung gebraucht hat, dass ich das, in der Kombination, die ich mir erlaubt habe zu erlernen und zu leben, dass ich Dir das in klarer und verbundener Form weiter geben kann.
Wie genau: das wird jetzt zu lang - aber es steht schon hier auf dem Papier :-)
Danke von Herzen, dass Du mir bis hierher gefolgt bist.
Unten ist mein erstes Video. Eine Meditation für Dich. (Aufregend für mich, das zu teilen ...)
Ich freu mich, wenn Du mir erzählst, ob Du es hilfreich findest.
Von Herzen,
Susanne