DA, WO ICH BIN, DA BIN ICH.

Dinge passieren.
Dinge passieren im Leben, das Leben findet statt.
In jedem Moment.

Plötzlich taucht etwas auf. Ein "Lebensumstand". 
In Form einer Person, einer Information, einer Begegnung, 
einer Trennung, eines Sonnenstrahls oder Regentropfens.
Unerwartet manchmal. Plötzlich und irgendwie erahnt.

Die gesamte Zeit also: das Leben passiert.
Formen spielen miteinander, verändern sich, ein Kommen und Gehen.

Und da passieren Dinge, die eine starke Reaktion in mir
auslösen. Unerwartet. Das Leben präsentiert sich mir in Formen, die unerwartet sind
und auf die mein System, besonders mein Körper, stark spürbar mit allerlei Empfindungen reagiert. 
Schmerz, Kontraktionen, Herzrasen, Bauchweh - und die
damit verwobenen Gedanken, Szenarien, Fragen gesellen sich dazu.

Andere Menschen sind Teil des Spiels.
Jeder Mensch sein eigener Kosmos. Und doch - wie das Netz des Indra beschreibt -
alles
beeinflusst
alles.

Ich nehme die Verwobenheit wahr und während
ich im Feuer meiner Empfindungen stehe, übernimmt
mal dieser Aspekt meiner selbst und mal jener.
Mal fühle ich das Feuer, das irgendwie mit dem Nicht-Verstehen
der Situation zusammen hängt, dann das kalt werden und
Zittern meines Körper. 
Und dann wieder die grenzenlose Ruhe,
wenn ich der Ort bin, der keine Geschichten kennt,
der Liebe ist. Frieden. 

Und dann bahnt sich eine dieser Fallen an:
"AH - ... dieser Frieden, diese Ruhe ... 
das ist genau der freie und friedliche Raum, in dem alles
seinen Platz hat und in dem ich noch nicht einmal über das Konzept
von "Akzeptieren" nachdenken kann. Akzeptanz ist. 
Mein Herz ist weit. Ich hab das tiefe Wissen, dass alles an
seinem Platz ist. Ich bin zu Hause. Ich bin.
Was war noch einmal das Problem? Hier ist einfach keins."

Soweit, so gut.
Dankbarkeit für diese Inseln des Friedens.

Jetzt die Falle: "UND GENAU SO ... so ~ sollte ~  ich doch eigentlich IMMER sein.
Und ich ~ sollte ~ allen Menschen, die in dieses Spiel involviert sind
mit dieser Weite und Liebe begegnen können, am besten IMMER. Ich ~ sollte ~ einfach
alle handeln lassen, wie sie wollen und es ~ sollte ~ keinen Effekt auf mich haben.

(Eigentlich fast lustig solche Ansprüche an mich selbst zu haben, die, wie ich
weiß, neben dem echten tiefem Wunsch nach Frieden, Einheit und Wachstum,
eine Seite in sich trägt, wo das kleine Kind in mir sich nicht traut NEIN zu sagen, weil es
Harmonie haben möchte, koste es, was es wolle, damit es geliebt werde, damit alles so bleibt, wie es ist.)

Und genau an dieser Stelle - mit den "SOLLTES", da falle ich raus. Ich verliere meinen Respekt und
meine Integrität mir selbst gegenüber, meinem zarten Herzen und meinem Fühlen gegenüber,
meinen Grenzen gegenüber und vor allem - FÜR GENAU DEN ORT, AN DEM ICH GERADE BIN.
Ich bin in der Falle "besser" sein zu wollen, als ich bin. 
Mein so vertrautes Muster ... nur nicht mehr in dem Gebiet des Geige spielens oder
was auch immer: sondern im Gebiet des Weise und Entwickelt-Sein-Wollens.

Alles umarmen können, grenzenlos sein ... Offene Weite und Raum.
Da ich das oft einfach bin, erschrecke ich mich selbst, wenn das Leben mir etwas präsentiert, wo ich es
einfach nicht sein kann. Und wo ich erahne, dass es so etwas wie gesunde Grenzen gibt.


Und dann nehme ich mich wahr, wie ich spreche aus meiner
Angst heraus und aus meiner Wut und meinem Nicht-Verstehen.
Und das ist mir danach dann so unangenehm, denn ich war
ja nicht ruhig und hatte nicht den Raum und war nicht der Raum, der so groß ist,
alles beherbergen zu können.

Von wo kann ich also mein Nein sprechen und meine Grenzen kommunizieren?
Gerade stolperte ich über diesen Text von Jeff Foster, zum Thema Nein-Sagen
der beruhigend für mein Herz ist. Ich spreche das Nein vom JA zu mir selbst.

Und ich verlangsame. Das Thomas Hübl Zitat finde ich hier sehr passend: When I slow down, I see my life in a higher resolution.
It's not just stress relief... it's actually a commitment to grow; a commitment to change with life, to move with life.

Und was in all den Geschichten, mit all ihren Figuren, die darin ihre Rolle spielen auftaucht, 
ist mehr und mehr meine eigene Intention. Wie ich leben möchte, wie ich lebe.
Als eine Richtung. Eine Sehnsucht. Etwas, das schon da ist.
Und sie taucht auf voller Ruhe und ohne den Anspruch es immer richtig machen zu müssen. Einfach. Ruhig.
Es ist mehr wie eine Farbigkeit oder Tonalität, in der ich mein Leben lebe und die ich noch mehr vertiefen möchte.

Und ich wage meine Intention hier auszusprechen vor Dir:
Ich lebe mein Leben in Integrität mit meiner höchsten Weisheit und mit der Wahrheit, zu der ich Zugang habe.
Ich lebe in Integrität mit meinem Herzen, meinem Körper und meinem Fühlen.
Ich erlaube den Kontakt zu dem Ort in mir, in dem ich Klarheit bin und sie verkörpere.
Und wenn ich verwirrt bin, verlangsame ich, nehme mir Zeit zu fühlen, was zu fühlen ist.
Ich nehme mit Liebe, Hingabe und Respekt den Ort wahr, an dem ich gerade bin. Ich nehme wahr.
Ich bin offen.

Und das alles gesagt ...
... erkenne ich an, dass ich da bin, wo ich bin. Ich erkenne an,
dass - diese Intention gefühlt - die Wellen des Lebens mich manchmal vergessen lassen,
dass ich der Ozean bin und nicht die Welle.
Ich erkenne an, dass es zu meinem Leben dazu gehört,
nicht perfekt zu sein und dass darin eine wohl zauberhafte Perfektion liegt.
Ich erkenne an, dass ich in jedem Moment da bin, wo ich bin.
Ich erkenne an, dass Veränderung SEHR schnell stattfinden kann,
in jegliche Richtung. Das Leben findet jetzt statt. Multidimensional.
Und manchmal überholt es sich selbst - und Verlangsamen bleibt dann nur eine Idee.

Und egal welches Chaos, welcher Schmerz und welche Freude gerade stattfindet - oder vielleicht auch Langeweile.
Egal wie unbewusst ich bin in manchem Momenten:
Möge ich immer wieder zurück finden zu der Verbindung zum Leben selbst. 

Danke Dir für das Raum halten für diese Worte, diese Geschichte.
Danke, dass Du da bist, als das, was Du bist.

Let's join the dance.

Mit Wertschätzung für das Formenspiel & 
jede Lesson, die mich scheinbar entwurzelt und umherwirbeln lässt
und die mich noch klarer zurückkommen lässt, nach Hause und
mich daran erinnert, dass ich immer zu Hause bin.

Danke * Susanne