Hallo Du lieber Mitmensch ... danke, dass Du beginnst diese Zeilen zu lesen.
Weißt Du auch manchmal auch nicht, worum es genau gerade geht, wenn Du einem Impuls folgst
oder warum Du dieses oder jenes tust (oder nicht tust)?
Bei mir ist es manchmal so und dieses Mal, war es besonders interessant für mich.
Es war so: ich hatte geplant an Weihnachten zu meiner Familie zu fahren und schon alles gebucht und nunja, Weihnachten ist ja schon bald ... also kein Grund vorher nochmal hin zu fahren, oder?
Jedoch plötzlich hatte ich ein sehr starkes Gefühl, dass ich sofort hinfahren möchte. Oft höre ich diese leisen Stimme nicht so deutlich und rationalisiere sie dann auch mal weg mit meinem "logisch" denkenden Geist (zu kurzer Trip, zu lange Fahrt, zu teuer). Doch diesmal entschloss ich mich, dieser Stimme, diesem "Gefühl" zu folgen.
Hier könnte die Geschichte eigentlich schon enden, denn es war eine so tolle Erfahrung allein das zu tun: dieser Stimme zu folgen, ohne zu wissen, warum sie so stark da war.
Ich organisierte also alles um und fuhr. Ich erlebte allerelei unterhaltsame innere Bewegungen und Stille auf der Fahrt und kam dann irgendwann an. Natürlich begegnete ich vielen Menchen und dann auch meinen Eltern. Wir hatten in der insgesamt sehr kurzen Zeit, viel Zeit zusammen und sie baten mich, dass ich mit ihnen AT mache (was mich total gefreut hatte, denn ich hatte es diesmal gar nicht geplant oder angeboten).
Nun war es also das: ganz einfaches Zusammensein.
Spazieren, kochen, AT.
Dann fragte sich mein kleiner Geist immer mal:
Warum passiert jetzt nichts, was sich total relevant anfühlt?
Wenn da so ein starker Ruf war, wieso zeigt sich jetzt nichts total besonderes?
Und ich ließ die Fragen verklingen und gab mich in dieses einfache Teilen von Präsenz hin. Ohne den Anspruch etwas ganz besonders Weises von mir geben zu müssen, oder etwas ganz besonders Tiefes zu hören oder erkennen zu brauchen.
Was in dieser gesamten Zeit stattfand: ich nahm jede Begegnung, im Zug und auf der Straße sehr wach wahr und war mir sehr klar darüber, dass jede kleine Interaktion eine kleine Welle mit sich bringen würde ... ein anderes menschliches Universum berühren würde. (Warum lebe ich sonst nicht so wach mit diesem Bewusstsein, frage ich mich, denn wahr ist das ja immer).
Und jetzt gerade (nun bin ich wieder in Berlin), kam mir ein alter Gedanke mit einem starken neuen Gefühl in meinen Brustraum eingeflogen:
Wer weiß schon, worum es genau geht? Vielleicht war es nicht, dass ICH etwas erfahre, sondern, dass ein Mensch, dem ich begegnet bin etwas erfährt. Vielleicht ging es auch darum, dass ich erlebe, wie fließend, natürlich und organisch es sich anfühlt, meiner inneren Stimme zu folgen. Vielleicht ging es aber auch um etwas ganz ganz anderes, das sich niemals in den Vordergrund spielen wird. Oder um eine Mischung aus ganz vielen Möglichkeiten.
Was will ich mit diesem langen Text eigentlich sagen?
Vielleicht ist es ein Plädoyer dafür jeden Moment als unendlich wertvoll und offen anzuerkennen (wer weiß schon, wie viele es davon noch gibt). Dass wir immer wieder die Richtung ändern können, dass wir kleine Schritte heraus wagen können aus unseren gewohnten Bahnen, in denen unsere Herzen vielleicht auf Halbmast stehen und wir vergessen, dass wir leuchten, bewegen, berühren ...
... dass wir unserer inneren Weisheit (oder wie auch immer Du es nennen magst) Raum verleihen können. Flügel. Eine Stimme. Was auch immer genau Deine Form ist, in den verschiedenen Momenten Deines Lebens. Still oder Laut.
Verbunden. Mit Dir. Mit dem Kosmos, der Du bist.
Und nun sage ich öffentlich: ich mag mich erinnern,
... an die Freiheit, die hier ist, die ich bin. An den Kosmos, der ich bin.
In Liebe & für alle Wesen, die es berührt * Susanne